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Die vorliegende Dokumentation ist eine Chronique scandaleuse,
sie ist auch eine Chronik, bestimmt von Ignoranz und
Inkompetenz eines Großteil der Verantwortlichen.
Auch hier gibt es Ausnahmen. Diese Personen, die sich
durchgängig für unser Landesmuseum engagierten,
kommen in dieser Geschichte immer wieder zu Wort. Diese
Geschichte ist ein Plädoyer für eine Sammlung,
mit dem Fleiß vieler Generationen gestaltet,
die Geschichte dieser Stadt ein-malig darstellt und
die als Gründer den größten Dichter
unserer Nation aufweisen kann.
Einem Museumsdirektor, der die ihm anvertrauten Sammlungen
als „Gerümpel“ und „Plunder“ bezeichnet,
die Sammlungen öffentlich abqualifiziert und in
den Depots verkommen läßt und dem dazu die
Fachqualität und jede Sensibilität für
ein derartiges Museum fehlt. Dies dürfte im europäischen
Kultur- und Geschichtsraum einmalig sein.
Dem steht eine überwältigende Mehrheit von
Bürgern, Fachleuten und Journalisten, Institutionen,
Vereinen und Bürgerinitiativen gegenüber,
die beharrlich für ihr Museum kämpften, um
es „nicht vorschnell dem modernen Kulturkonsum
zu opfern“, wie es ein engagierter Leserbriefautor
formulierte.
Dies ist kein Plädoyer gegen
eine Moderne, die sich allerdings im hiesigen Museum
vor allem am kargen
Geschmack des Museumsdirektors bemißt. Wer sich
dagegen für künstlerische und kulturelle
Zeugnisse menschlicher Tätigkeit aus rund 200
000 Jahren engagiert, wie sie die Sammlung Nassauischer
Altertümer präsentiert, wird diese nicht
unsinnigerweise gegen moderne Kunst aufrechen. Anders
als jene selbsternannten Kunstwarte, „Freunde
der Kunst im Museum“, die dort mit ihrer „Gagkunst“ in
Konkurrenz zu den übrigen Sammlungen stehen und
diese deshalb mit ikonoklastischem Eifer bekämpfen. |
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